Tabernakel – Erzählungen von Jurica Pavicic

Es ist, ihr mögt wollen oder nicht, das Haus der Spiegel eurer selbst. (Jeremias Gotthelf)

Jurica Pavicic: Tabernakel

Übersetzung: Susanne Böhm und B. Stipetic
ISBN: 978-3-944359-04-5
Seiten: ca. 80
Preis: 4,99 EUR
Format: epub

 

Nach jahrzehntelangem Warten will Niko die geerbte Altbauwohnung in bester Lage endlich lukrativ an Touristen vermieten. Aber eine der Zimmertüren ist verschlossen und vom Schlüssel fehlt jede Spur.
Als der Großvater aus Amerika zurückkehrte, wollte er mit niemandem etwas zu tun haben und baute auf einer einsamen Landzunge. Margita liebt die Villa voller Erinnerungen, doch ihre Schwester braucht dringend Geld.
Jedes seiner Kinder sollte eine eigene Etage in dem protzigen Neubau bekommen, den Ivankas Vater eigenhändig in einer Meeresbucht hochzieht. Doch der Traum des Patriarchen endet in einer monströsen Bauruine.Es kommt anders als geplant in den Häusern, von denen Pavicic erzählt. Die Geheimnisse, Hoffnungen und Erinnerungen, die sie hüten, entpuppen sich als Kräfte, die Träume zerstören, Menschen verändern oder das Leben auf den Kopf stellen. 

Rezensionen:

Pavicic hat in seinen Erzählungen einen sehr schönen Ton gefunden. Ganz unaufdringlich und nicht plakativ führt er den Leser nicht auf dem direkten Weg in das Thema hinein, er nähert sich durch Einblendungen und Rückgriffe eher verschlungen dem Kern der jeweiligen Geschichte. Er zeigt, dass die Dinge ganz anders sein können, als sie von außen aussehen. Petra Lohrmann

Pavičić ist einer der Besten, was die intelligente und subtile sozial-mental-kulturologische Beobachtung angeht. Es gibt wenige Autoren, nicht nur in Kroatien, sondern überhaupt in unserem Sprachraum, die so gekonnt die schicksalhafte Gleichartigkeit und die traumatischen Veränderungen der hiesigen subkontinentalen Gesellschaften beleuchten. Teofil Pančić, Vreme